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4 Kommentare zu „Ampelsystem im Unterricht | Hilfe oder Last?“
Hallo Sabine,
ich bin unterstützende Sozialpädagogin in einer Inklusionsklasse in einer Grundschule. Ich kann deine Gedanken zum Ampelsystem mit Klammern in Verbindung mit Belohnung und Sanktionen absolut nachvollziehen. Ich möchte die Kinder gar nicht zu einem angemessenen Verhalten durch Belohnungen „überreden“ oder „konditionieren“ und ich möchte sie auch nicht „sanktionieren. Ich möchte, dass sie selber erkennen, welches Verhalten angemessen ist und welches Verhalten gerade nicht gut ist und auch, warum es so ist. Wir arbeiten in unserer Klasse nicht mit einem Ampelsystem mit Klammern. Aber, die SchülerInnen haben, nach dem wir die Unterrichtsstörungen im Klassenrat thematisiert haben, selber eine Ampel gemalt. Diese besteht aus 3 Ampelgesichtern in gelb, grün und rot. Diese liegen auf einem Tisch neben der Tafel. Jeder Mensch in der Klasse darf das Ampelgesicht an die Tafel hängen, das ihm gerade wichtig ist (Rot = mir ist es viel zu laut – werdet jetzt leiser – auch „Stillarbeit“, gelb = es ist ziemlich laut, jeder achtet auf seine Lautstärke – auch „mit dem Nachbarn leise flüstern ist okay“ und grün = es ist eine schöne Athmosphäre, auch „jeder darf in Zimmerlautstärke mit jedem reden“) Und plötzlich sind nicht mehr wir Pädagogen für die Lautstärke verantwortlich, sondern die SchülerInnen kümmern sich. Ein ganz stilles Kind kam neulich in einer ziemlich lauten Gruppenarbeitsphase an die Tafel und hängte das rote Gesicht auf. Sofort fingen die ersten SchülerInnen an, ihren Nachbarn zuzuflüstern, bitte leise zu sein. Ein anderer Schüler hat das rot dann in gelb geändert, weil er doch mit dem Nachbarn zusammenarbeiten soll. Das war ein „Ampelsystem-Lichtblick“. So finde ich Ampelsysteme in Ordnung 😉
Hi Anna,
ja, das was du beschreibst, wie es bei euch in der Klasse läuft, ist ja eine wirklich gute Lösung, wenn die Kinder das selbst bestimmen, es dadurch keine Konsequenzenz, Bestrafungen, aber auch keine Belohnungen gibt. Und jeder achtet auf den anderen, respektiert die Entscheidung und versucht sich in der Gemeinschaft anzupassen, so dass jeder gut lernen kann. Da habt ihr doch eine tolle Lösung gefunden.
Hallo Sabine,
ich habe zum ersten Mal am Wochenende vom praktizierten „Ampelsystem“ im Kontext von GrundschülerInnen in Niedersachsen gehört und war schlichtweg schockiert. Dieses System alles andere als pädagogisch und meines Erachtens höchst fragwürdig in seiner Wirkung auf Juvenile (heranwachsende Kinder & Jugendliche).
Mir scheint so, als hätte man versucht das Token Economy System in den Schulalltag zu integrieren, dies jedoch mit einer sehr sanktionierenden und hierarchischen Form der Abstrafung. In dem konkret erlebten Fall wird keine klare Kommunikation seitens der Lehrenden zu Kindern oder Eltern gesucht und das System eher als öffentlicher Pranger und sozial- emotives Druckmittel wahrgenommen.
Mir als Psychologen und Pädagoge M.A. ist es vollkommen schleierhaft, wie ein solch unausgereiftes Tool derartiger Weise in sensiblen Entwicklungsräumen – wie Schulen – seine Anwendung finden kann. Meiner Ansicht nach sollte hier noch viel Evaluationsarbeit seitens des Kultusministeriums vorangestellt laufen, um Eltern und Kinder nicht in eine derart undifferenzierte, diffuse familiäre und soziale Drucksituation zu bringen.
Wenn es soweit kommt, dass eine Lehrkraft ein Ampelsystem einführen muss ist es in meinen Augen ein wenig Kapitulation der Lehrenden.
Ja heutige Klassen sind nach wie vor viel zu groß (über 25 Schüler) und gerade mit Inklusion und Migration eigentlich nur eine Unverschämtheit zu erwarten das alle Kinder zeitgleich den selben Wissensstand haben sollen
Und auch noch das selbe Interesse zur selben Zeit .
Das Bildungs und Betreuungssystem von Kindern und Jugendlichen hinkt nur noch ! Man nimmt ihnen draußen den Bewegungsraum indem man Straßen und Häuser baut und „betreten verboten“ Schilder in Grünanlagen aufbaut. Beschwert sich jedoch wenn Kinder vor den Bildschirmen sitzen und dann wenn sie mit Gleichaltrigen und Kontakt kommen ihren Bewegungsdrang ausleben wollen !
Da kann ich echt nur sagen – „wie schön war doch meine Kindheit und Jugend !“